Die Kraterseen von Kızılçan, Kara und Ağ
- tr7079
- 27. Apr.
- 1 Min. Lesezeit

(27.4.25) Auf einem weiten, windumspielten Hochplateau ruhen drei Augen der Erde –stille, zeitlose Spiegel aus Wasser und Himmel.



Kızılçan Gölü, wo das Licht in rötlichem Flimmern tanzt, trägt den Atem des Feuers noch im stillen Wasser –als wäre hier ein letzter Sonnenstrahl für immer gefallen.

Kara Gölü, tief und schwarz wie die Erinnerung an eine alte Welt, hütet seine Geheimnisse unter einer gläsernen Oberfläche, auf der selbst der Wind ehrfürchtig innehält.


Ağ Gölü, leicht und weit, fast schwerelos, wo das Gras die Ufer sanft umarmt und der Nebel am Morgen Geschichten von Anbeginn der Zeit erzählt.

Hier, wo die Erde einst in Flammen sprach, regiert heute das leise Flüstern der Natur. Nur ein Vogelruf, ein Hauch von Wind, und die stille Gewissheit, dass manche Schönheit keiner Worte bedarf.


Auf dem Weg von Divriği zu den stillen Kraterseen durchquert man eine Landschaft, die wirkt, als hätte die Schöpfung selbst hier in einem Moment des Überschwangs gemalt. Sanfte Hügel erheben sich in leuchtenden Farben – Ocker, Rot, Aschgrau und sanftes Grün mischen sich zu einer Palette, die zugleich fremd und zutiefst berührend wirkt. Bizarre Formationen, verwitterte Vulkankegel und weite, offene Ebenen wechseln einander ab, als folgte das Land seinem eigenen stillen Rhythmus.



Ich fahre wie durch eine andere Welt, staunend, fast ehrfürchtig – und spüre dabei eine stille Freiheit. Immer wieder verlasse ich die Strasse und wandere durch diese einmalige Vulkanlandschaft.
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