Im Reich der Stille – Kayaburun und Karasar
- tr7079
- 26. Apr.
- 1 Min. Lesezeit

(26.4.25) Heute führte mich mein Weg in die wilde, weite Landschaft zwischen Kayaburun und Karasar, keine Strassen mehr, nicht einmal mehr Wege. Ein stiller Morgen, durchzogen vom Duft wilder Kräuter, die über die Hänge kletterten. Der Himmel weit, die Luft klar, die Erde rau und unverstellt.




Ich wanderte, ich kletterte – Schritt für Schritt hinein in eine Landschaft, die atmet und lebt, ohne sich zu verstellen. Die Felsen unter meinen Händen, das karge Gras unter meinen Stiefeln – alles schien durchdrungen von einer wilden, zeitlosen Kraft.



Und dann: hoch oben, ein Adlerhorst. Auf einer steilen Klippe thronend, sicher, unnahbar. Zwei Adler kreisten weit darüber, getragen von unsichtbaren Strömungen, Könige eines Reichs, das nur dem gehört, der es achtet. Ihre Schreie zerschnitten für einen Moment die lautlose Weite – und verebbten wieder im endlosen Blau.
Am Rande eines verborgenen Pfades entdeckte ich Spuren im lehmigen Boden. Breit, rund, kraftvoll – ohne die typischen Krallenabdrücke eines Hundes. Vielleicht, so flüsterte der Gedanke, vielleicht waren es die Spuren eines anatolischen Leoparden. Ein Schatten aus alter Zeit, selten, stolz und fast vergessen – doch hier, in dieser unberührten Welt, könnte er noch immer seinen Weg gehen.




Kein Lärm, keine Spur von Zivilisation. Nur Felsen, Wind, Himmel und ich.
Eine Freiheit, die nicht laut ruft, sondern im Innersten schwingt – leise, klar, kraftvoll.
Ein Tag im Reich der Adler und der leisen Pfoten.
Du schreibst wunderschön!!! ♥️🙏