Mit der Himalayan zur Biwak-Schachtel (10.4.25)
- tr7079
- 10. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Als Bergler bin ich einiges gewohnt, aber die Fahrt zum Ortaköy Bundgalov Evleri gehört schon zu den eher ungewöhnlichen Begebenheiten. Nach vier Stunden Fahrt von Canakkale nach Geyve, mehrheitlich im Regen bei 2-4°, hätte ich mir eine schöne warme Unterkunft gewünscht. Der Vermieter kommt mir entgegen und sagt, er hätte nicht damit gerechnet, dass ich komme, daher war die Hütte noch «gefroren». Er sagt, die Hütte liege auf 1’000m, aber das stimmt nicht, mein Höhenmesser sagt 830m. Also nicht wirklich hoch, trotzdem liegt Schnee und es ist -4° kalt.



Die Hütte ist schön, aber in einem nicht sehr guten Zustand. Sie neigt sich talwärts, ziemlich massiv, so dass die Eingangstüre streng aufgeht und sofort zuknallt, wenn man sie loslässt. Dafür kommt einem das Fenster im Schlafgemach sofort entgegen. Ich habe es einen Spalt offen, denn man kennt ja die Geschichten mit den CO-Vergiftungen. Die sanitären Installationen sind alt, tropfen und funktionieren nur heppchlepp. Das Internet funktioniert auch nicht.
Ich habe nie Esswaren mit, ausser ein paar Kraftriegeln, aber wie aus einer Ahnung heraus, habe ich eine Art Tirolerspeck und Brot dabei. Die Hütte ist mittlerweile warm und ich kann noch ein bisschen lesen nach dem Abendessen. Ich schlafe gut, wache aber um 4 Uhr auf, weil sich auf meinem Gesicht Raureif abgesetzt hat. Also auf und Ofen einheizen. Um 5h beginnt der Muezzin im Tal, eine mystische Stimmung. Zwei Kangals und 3 Katzen kommen mich abwechselnd besuchen.


Ich werde nur eine Nacht bleiben, obwohl ich zwei gebucht habe, denn für Freitag und das Wochenende ist schon wieder Regen angesagt. So viel Regen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Ich muss wohl mal ein bisschen in die Bodensee-Region schicken.

Ein Härtetest für meine Batterie und den Töff, Eiskratzen ist angesagt.
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